Gewalt beginnt nicht mit Schlägen. Sondern mit Liebe.
oder
„… aber er ist doch meine Große Liebe!“ – gewesen!
Spricht man mit Außenstehenden über Partnerschaftsgewalt lautet die erste Frage fast immer „warum trennt sie sich nicht?“. Ein Teil der Antwort findet sich in der Anfangszeit der Beziehung. Partnerschaftsgewalt beginnt nicht mit Schlägen, sondern mit Liebe.
Sprechen Betroffene miteinander, fragen sie sich oft verblüfft: „waren wir mit dem gleichen Mann zusammen?“, „haben die alle das gleiche Handbuch gelesen?“. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit hinsichtlich Alter, Beruf, Bildungsstand und Umfeld, weist das Beziehungsverhalten dieser Männer erschreckende Parallelen auf, oft bis hin zum Wortlaut. Sie fangen dort an, wo auch das Märtyrium der Partnerin beginnt: die Illusion der Großen Liebe. „Hollywoodreif„, „er war der Mann meiner Träume„, perfekt, „alles was ich mir je gewünscht habe und mehr„, „Seelenverwandtschaft„. Sie wurden „wie eine Göttin behandelt„, „auf Händen getragen„. Angesteckt durch das „Ausmalen einer gemeinsamen Zukunft„, stiegen sie ein in eine Gefühlsachterbahn, „vollkommen überwältigt, es war alles unglaublich intensiv„.
Mit Vollgas in die Verbindlichkeit
Sie erlebten eine nie gekannte Vertrautheit. Schnell wird von Liebe gesprochen, von einem „wir“, man tritt als Paar auf, sie wird Freunden und Familie als neue Partnerin präsentiert, er will ihre Kinder kennenlernen, und möglichst schnell mit ihr zusammenleben. Alles ist toll, unglaublich aufregend und rosarot. Eine Liebe wie im Film.
Fast alle Partnerschaften, die später vor allem durch Grausamkeit, Quälerei und perfide Psychospielchen gekennzeichnet sind, beginnen als „große Liebe“. Oft als größte Liebe überhaupt, intensiver als alles bisher erlebte. Liebesrausch in Reinform, ein hyperlativer Honeymoon.
Der Beginn dieser Beziehungen ähnelt sich meist auch im Ausmaß der gemeinsam verbrachten Zeit, Intensität und Tiefe der Gespräche, scheinbar perfekter Passung und der Geschwindigkeit der Beziehungsentwicklung.
Die Partnerinnen waren überzeugt, den Mann ihres Lebens gefunden, das große Los gezogen zu haben. Sie fühlten sich geliebt wie nie zuvor und wären im Traum nicht darauf gekommen, Absicht hinter Verletzungen zu vermuten. Die große Liebe bildet den Deutungsrahmen für ihre Wahrnehmung und die Versuche, das Verhalten des Partners zu verstehen. Auch wenn sie irgendwann erkennen, dass der Traummann sich als Alptraum entpuppt hat, überwiegt die Hoffnung auf ein Happy End, sie sind überzeugt, dass „hinter allem was er getan hat immer noch der Mann steckt, in den ich mich verliebt habe„.
Die Welt dreht sich um uns
„Wir haben jede freie Minute miteinander verbracht„, „bis tief in die Nacht geredet„, „stundenlang telefoniert„. Wir „hatten total viel gemeinsam“ und wurden „sehr schnell ein Paar„. „Ich habe in den ersten Wochen kaum geschlafen„.
Viele Frauen berichten, dass ihr Partner in der Anfangszeit bemüht war, möglichst viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Sie fühlten sich „nach allen Regeln der Kunst umworben„.
Manche beschreiben auch das Gegenteil: sie haben immense Anstrengungen unternommen, mussten fast um ihn kämpfen. Auch diese Erfahrung ist stark bindungsstiftend, die Partnerschaft hat durch die investierte Energie einen hohen Wert hat, weil viel dafür geleistet wurde.
Beiden Konstellationen ist gemeinsam, dass „er“ schnell zum Zentrum ihres Universums avanciert. Sie ist ständig mit ihm beschäftigt, alles dreht sich um ihn. Andere Lebensbereiche werden vernachlässigt. Der Partner wird zum einzigen Quell des Wohlbefindens und sie verlernt, aus anderen Ressourcen zu schöpfen. Ist der Partner nicht verfügbar, bleibt Leere.
Lange und intensive Gespräche
„Wir redeten miteinander, bis tief in die Nacht„, „es war, als hätten wir uns schon ewig gekannt„, „ich habe mich noch nie jemandem so geöffnet„.
Es tut gut und ist förmlich energetisierend, wenn einem fasziniert zugehört wird und jemand großes Interesse an den eigenen Erlebnissen und Gedanken zeigt. Dadurch wird oft mehr preisgeben, als man einem Menschen, den man erst seit kurzer Zeit kennt, normalerweise erzählen würde. Oft beruht die Öffnung auf Gegenseitigkeit, untermauert von Aussagen wie „das habe ich noch niemandem erzählt„, „ich habe mich noch nie einer Frau so offenbart„, „ich habe zum ersten Mal das Gefühl, über alles reden zu können„.
Er möchte alles über sie wissen, ihre Interessen, Gedanken, Träume. Vertrauensvoll erzählt sie ihm auch von ihren Ängsten, schildert schmerzhaften Erfahrungen und Enttäuschungen, die sie erlebt hat. Anhand ihrer Erzählungen weiß er, was sie sich von einer Beziehung wünscht, und auch, was ihr in Beziehungen Angst macht. Er kennt ihre Zukunftsträume. Gleichzeitig erfährt er, wodurch er sie später verunsichern, verletzen, Schach-Matt-setzen und verängstigen kann.
Es stellt sich heraus, dass seine Beziehungsvorstellungen mit ihren übereinstimmen. Tatsächlich ist er ihrer Vorstellung eines idealen Partners in vielen Bereichen sehr ähnlich.
Er macht ihr viele Komplimente und drückt immer wieder aus, was für eine tolle und faszinierende Frau sie ist. Erzählt sie von Konflikten und Streitigkeiten, wird ihre Sichtweise bestätigt und ihre Gefühle validiert. Er ärgert sich mit ihr über die schwierige Kollegin, die anstrengende Mutter, die undankbare Freundin.
… und was damit bezweckt wird
So entsteht das Gefühl, „mit ihm über alles reden“ zu können und der Eindruck, „als hätten wir uns schon ewig gekannt„. Das Sprechen über die eigenen Erfahrungen und Gedanken schafft Verbundenheit. Benutzt der Partner dann auch noch Formulierungen, die man selber verwendet und beschreibt Gedanken, die den eigenen ähneln, ist sie überrascht „wie viel wir viel gemeinsam haben„.
Lange Gespräche, Schlafmangel und der Rauschzustand verhindern eine kritische Reflexion der Beziehungsentwicklung. So wird nicht hinterfragt, ob die vielen Gemeinsamkeiten wirklich echt sind. Nur wenige Menschen fragen sich, ob ein neuer Schwarm das erlebte Glück wohlmöglich inszeniert. Das Glück, jemanden gefunden zu haben, dessen Wünsche und Vorstellungen den eigenen entsprechen, überstrahlt alles.
Das Gefühls-High wird nicht durch einzelne Aussagen ausgelöst, sondern durch gehäuftes Verhalten: Seine Faszination mit ihr, das immense Interesse an allem, was sie sagt. Er ist ein besonders guter Zuhörer, vermittelt fortlaufend „erzähl mir mehr, das interessiert mich sehr“. Er macht Komplimente, manchmal offen, oft nahezu beiläufig. Und immer wieder erlebt sie die Verheißung auf eine glückliche gemeinsame Zukunft. Ihr ganzer Organismus ist geflutet von Glücks- und Bindungshormonen, sie befindet sich in einem kontinuierlichen Rauschzustand, strahlt vor Glück. Menschen in ihrer Umgebung bestätigen sie in ihrem Eindruck, das große Los gezogen zu haben.
Ihr Glückszustand ist untrennbar mit ihm verknüpft. Nur er kann dieses High verursachen. Dinge, die sie sonst für sich selbst tut, sind nicht ansatzweise so effektiv wie Kontakt oder Beschäftigung mit ihm. Er wird zur alleinigen Quelle von Freude und Wohlgefühl, während sie verlernt, andere Ressourcen zu nutzen. Unbemerkt entsteht eine schwere Abhängigkeit.
Der perfekte Traummann und die super-besondere Beziehung
„Wir haben die gleichen Beziehungsvorstellungen„, „unsere Lebensentwürfe passen eins zu eins zusammen„, „ich hätte nie gedacht, dass es einen solchen Mann überhaupt gibt„.
Betroffene stellen oft die Frage, ob „das alles gespielt“ war, sie „von Anfang an belogen“ wurden. Eine entgültige Antwort bleibt aus. Manche dieser Männer handeln strategisch und mit großem Kalkül, sie ihr bewusst vor, der Mann ihrer Träume zu sein. Gewonnen Informationen werden gezielt genutzt, die Partnerin wird förmlich mit der Verheißung auf Erfüllung all ihrer Wünsche geködert. Viele dieser Partner lügen bereits zu Beginn der Beziehung und vermitteln ein Trugbild. Sie erschaffen bewusst den Eindruck, beruflich erfolgreich und finanziell gut gestellt zu sein. Schulden oder eine bestehende Ehe werden verschwiegen.
Andere Partner betreiben keine bewusste Inszenierung und baden selber in einem Gefühlsrausch. Die Partnerin wird in hohem Maß idealisiert und sie glauben an die Einzigartigkeit und Großartigkeit der neuen Partnerschaft. Werden sie damit konfrontiert, dass die Partnerin nicht dem eingebildeten Ideal entspricht, wird sie bestraft.
Egal ob es sich um eine bewusste Inszenierung oder das Zelebrieren unrealistischer Beziehungsvorstellungen handelt, sie erlebt den Partner als Mann ihrer Träume. Sie fühlt eine tiefe Verbindung und wird immer wieder darin bestätigt, die große Liebe, eine einzigartige Partnerschaft und etwas ganz Besonderes gefunden zu haben. Ihr neuer Partner sagt ihr immer wieder, dass er „nie geglaubt hätte, dass ich jemanden wie Dich finde„, „so etwas noch nie erlebt hat„, „das mit uns ist etwas ganz Besonderes„, „ich habe noch nie solche Gefühle für eine Frau gehabt„, „zum ersten Mal in meinem Leben möchte ich mit jemandem alt werden„, „meine Freunde sagen, sie haben mich noch nie so glücklich gesehen“ und dass man „so eine Chance nur einmal im Leben“ erhält.
Sie ist überzeugt, „noch nie so geliebt“ worden zu sein und „nie wieder einen Mann wie ihn“ zu finden. Die Beziehung ist „unübertrefflich„, die größte Liebe ihres Lebens. Im Gefühlsrausch auf Wolke Sieben und von Glückshormonen überschwemmt, ist sie „glücklich wie nie zuvor“ und fühlt sich „wie ein Teenager„. Vor allem ist sie überzeugt, nie wieder ein solches Glück zu erleben.
Egal ob sie bewusst manipuliert oder „nur“ mit Leinwand für seine Idealisierung ist, das Verliebtsein wird als hyperlativ erlebt und stellt alle bisherigen Beziehungen in den Schatten. Noch nie hatte sie das Gefühl, so „angekommen„, so glücklich, so verliebt gewesen zu sein. Das macht den Partner und die Beziehung einzigartig und kostbar für sie.
Das anfängliche Glück überstrahlt das spätere Leiden
Auch wenn dieser Mann sie später mit Grausamkeit und Kälte behandelt, sie Höllenqualen erleidet und tiefer fällt, als sie jemals für möglich gehalten hätte; sie wird niemals vergessen, wie glücklich sie einst war. Diese Erinnerung bleibt abrufbar, viel plastischer und erlebbarer, als es die Verletzungen sind, die noch folgen. Sie wird lange an der Hoffnung festhalten, dass es „wieder so schön werden könnte„, „er wieder zu mir zurückkommt“ und sie doch noch das Happy End bekommt, dass sie sich „mehr wünscht als alles andere„, für das sie „alles in Kauf nehmen„, alles verzeihen würde.
Auch wenn sie sich eines Tages bewusst wird, dass die Traumliebe sich als Alptraum entpuppt hat, wird die Erinnerung an die „glücklichste Zeit des gesamten Lebens“ sie lange davon abhalten, sich vor den den Attacken auf ihr Denken, ihre Gefühle und ihr gesamtes Sein in Sicherheit zu bringen. „Ich weiß, dass ich hier zugrunde gehe„, dennoch ist die Angst, ihn und alles mit ihm verbundene zu verlieren zunächst gewichtiger als die Aussicht, so weiterzuleben. Sie hat zwar vergessen, dass sie durchaus ohne ihn leben konnte, aber nicht, wie glücklich sie einst mit ihm war.
Liebe macht blind
Die Hollywood-Liebe bildet die Basis der Beziehung und bestimmt Wahrnehmung und Denken der Partnerin.
Niemals käme sie auf den Gedanken, dass ihr Partner ihr absichtlich wehtun könnte. Deutungen seines Verhaltens, die seine Liebe zu ihr in Zweifel stellen oder gar ihre Beziehung gefährden könnten, kommen nicht in Frage. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Im Falle einer Verletzung ist schnell bereit, sein Verhalten durch berufliche Anspannung, Ärger mit dem Chef, Stress mit seiner Ex oder andere Ursachen außerhalb der Partnerschaft zu entschuldigen. Erklärt er das Geschehene als Missverständnis, oder sie als für zu empfindlich, glaubt sie ihm. Erklärt er sein Verhalten als Reaktion auf etwas, das sie getan oder unterlassen hat, wird sie sich selber kritisch unter die Lupe nehmen. Was sie nicht tun wird, ist ihn auffordern, die Verantwortung für die Verletzung zu übernehmen. Sie wird auch nicht verlangen, dass er sein Verhalten ändert. Vielmehr wird sie nach Wegen suchen, ihn zukünftig nicht zu verletzen, irritieren oder zu verärgern. Sie wird versuchen, ihn zu verstehen.
Auch wenn die Verletzungen sich häufen, wird er für sie immer noch der Mann sein, mit dem sie durch die große Liebe verbunden ist. Die schönen Erinnerungen werden nicht durch späteres Verhalten geschmälert. Allerdings führen sie zu einer zunehmenden Toleranz negativen Verhaltens und einer Erhöhung der Grenze, was sie bereit ist, in Kauf zu nehmen. Betroffene sind oft auch dann noch von der Liebe ihres Partners überzeugt, wenn dessen Handlungen von außen gesehen unverkennbar Verachtung, Respektlosigkeit und Hass ausdrücken.
Trennung als letzter Verlust
Die Erinnerung an die glückliche Anfangszeit wird nicht durch die erlittenen Verletzungen geschmälert. Diese steigern häufig die empfundene Abhängigkeit vom Partner. Während das Selbstwertgefühl schwindet, steigt die Angst, den Partner zu verlieren. Betroffene sind oft überzeugt, „nicht ohne ihn leben zu können„.
Der Gedanke an Trennung ist gleichgesetzt mit dem „Verlust meiner Großen Liebe„. „Schutz vor Verletzungen“ ist zwar gewünscht, aber nicht um den Preis dieses Verlusts. Verzweifelt wird nach Möglichkeiten gesucht, die einen Erhalt der Beziehung ermöglichen.
Hoffnung lässt Betroffene immer mehr aufgeben: Freundschaften, Familie, Hobbies, Ausbildung oder berufliche Laufbahn, Gesundheit, das positive Verhältnis zu den eigenen Kindern und den Anspruch auf respektvolle Behandlung. „Die Erinnerung an unsere glückliche Zeit ist alles, was ich noch habe. Sonst ist alles weg.“ Die letzte Hoffnung aufzugeben und die Große Liebe zu begraben macht Angst. Der Traummann von einst mag nur noch eine Erinnerung sein; die Trennung von einem Misshandler ist auch das entgültige Aus der einstigen Großen Liebe.
Ausweg: Desillusionierung, Entzug und Abstinenz
Betroffene fragen sich oft, ob „alles nur gespielt“ und sie von Anfang an belogen wurden. Egal ob sie gezielt manipuliert oder „nur“ idealisiert wurden, wichtig ist die Bewusstwerdung, dass ihr erlebtes Glück nicht echt war. Zu begreifen, dass ihr Partner nicht der Traumprinz auf dem weißen Pferd ist, sondern der Mann, der ihnen zahlreiche Verletzungen zugefügt hat, ist meist ein schmerzhafter Prozess. Oft wird die Erinnerung an die glückliche Anfangszeit umso kostbarer gehalten, je größer der Schaden ist, der ihr zugefügt wurde. Das macht es umso schmerzhafter, die letzte schöne Erinnerung quasi kaputtzumachen.
Dennoch ist die Dekonstruktion dieses letzten „Schatzes“ der Ausweg aus dem Gefängnis im Kopf:
Echt ist der Mensch, den die Partnerin die überwiegende Zeit erlebt, nicht ihr anfängliches Bild von ihm. Sich zu fragen, was einen Menschen bewegt, die eigene Partnerin so zu behandeln, wie er es tut ohne dabei auf ihr altes Bild von ihm zurückzugreifen, deckt Haltungen und Motive auf, die unvereinbar und oft das Gegenteil von dem sind, was sie anfangs in ihm sah. Und unvereinbar mit einer gesunden Partnerschaft.
Es ist wichtig zu erkennen, dass es nicht „seine guten Seiten“ sind, in die sie sich verliebt hat. Vielmehr hat sie sich in ihren ureigenen Traummann und ihre Vorstellung einer idealen Beziehung verliebt.
Die zelebrierte Inszenierung dieser Traumliebe, seine anfängliche Faszination mit ihr, buchstäblich auf ein Podest gestellt und vergöttert zu werden haben zu einer Ausschüttung von Bindungs- und Glückshormonen geführt. Es hat sich nicht nur wie ein Rauschzustand angefühlt, es war ein Rauschzustand.
Daher fühlte sie sich erst leer, später „wie ein Alkoholiker auf Entzug, wenn er nicht da war„. Ebenso wie der fortlaufende Konsum von Alkohol und Drogen zunehmend kein High mehr verursacht sondern nur noch die Entzugserscheinungen mildert, nimmt die Betroffene zunehmende Misshandlung in Kauf, weil sie „ohne ihn nicht leben“ kann. Es schnürt ihr förmlich die Luft ab, ihn nicht erreichen zu können oder sich vorzustellen, ihn zu verlieren.
Die vermeintlich Große Liebe als Illusion zu erkennen und das Gefühl „ihn zu brauchen wie die Luft zum Atmen“ als Suchtgeschichte zu begreifen, ermöglicht, die Trugbilder aufzulösen. Wird der Deutungsrahmen „Liebe“ ersetzt durch ein Betrachten der Beziehung unter dem Aspekt „Macht“, entsteht Klarheit. Die Betroffene kann endlich die Hoffnung loslassen, dass eine Rückkehr in das einstige Glück möglich ist. Es war nicht echt